@article{oai:glim-re.repo.nii.ac.jp:00003163, author = {佐藤, 恵 and Sato, Megumi}, issue = {19}, journal = {学習院大学ドイツ文学会研究論集, Germanistische Beiträge der Gakushuin Universität}, month = {Mar}, note = {application/pdf, Die Sprache verandert sich, indem die Konstellationen von miteinander konkurrierenden Sprachvarianten sich durch verschiedenartige Faktoren verschieben, wobei Nebenformen im Gegensatz zu Hauptvarianten oft als fehlerhaft empfunden werden. Im Sinne der Formulierung von Milroy (1992: 169), "it is speakers, and not languages, that innovate", ist davon auszugehen, dass der Sprachwandel die Veranderung der Auswahl aus verschiedenen Varianten durch Sprecher/ Schreiber darstellt. Dies bedeutet, dass das Sprachbewusstsein, das mit seiner Bewertungsskala die Selektion aus mehreren sprachlichen Formen regelt, bei der Beobachtung des Sprachwandels Berucksichtigung finden muss. Im Anschluss an Scharloth (2005:19) wird in der vorliegenden Arbeit unter Sprachbewusstsein "die Gesamtheit des metasprachlichen Wissens eines Individuums oder (hypostasierend) einer Gruppe" verstanden. Zur Erklarung des Mechanismus der sprachlichen Veranderung gilt es deshalb, das Bewusstsein der verschiedenen Varianten zu untersuchen.In der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, den Prozess des Sprachwandels anhand der Entwicklung der Praposition wegen aus der Perspektive des Sprachbewusstseins zu erfassen. Die Rekonstruktion des Sprachbewusstseins soll dabei aus der Analyse der Geschichte sowohl des Sprachgebrauchs und Sprachsystems als auch der metasprachlich-bewertenden Aussagen uber die Varianten erfolgen.Die Praposition wegen gehort zu den sogenannten "neuen" Prapositionen, die aus Nomen oder Verben stammen. Bei der Wahl des Kasus gibt es heute bekanntlich "Schwankungen": Genitiv oder Dativ. Zur Erfassung der geschichtlichen Entwicklung des Sprachgebrauchs von wegen werden Daten von insgesamt 140 gedruckten Gebrauchstexten (auser literarischen Texten) in der Zeit von 1520 bis 1870 und das Korpus "Deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts Online" (de Gruyter) herangezogen. Als Ergebnis der Untersuchung lassen sich vor allem die folgenden Tendenzen feststellen:A) die Abnahme der Varianten von + Genitiv + wegen und von wegen + Genitiv seit Mitte des 17. Jahrhunderts B) das Auftreten der Variante wegen + Genitiv im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts C) das Auftreten der Variante wegen + Dativ am Ende des16. Jahrhunderts D) die Zunahme der Variante wegen + Genitiv im 17.Jahrhundert E) die Zunahme der Variante wegen + Dativ im 18.Jahrhundert und ihre plotzliche Abnahme nach 1800. Als wichtigster Faktor fur den Wandel des Wortes wegen kann das semantisch-syntaktische Sprachbewusstsein benannt werden; die "Desemantisierung" des Substantivs Wegen (Plural Dativ von Weg) und die "Grammatikalisierung" des Wortes wegen zum Status Praposition verursachen verschiedene Kasusrektionen seitens der Sprecher (Schreiber).Zur Rekonstruktion des Sprachbewusstseins mittels der metasprachlichen Aussagen werden in dieser Arbeit 40 Grammatiken und Worterbucher evaluiert und direkte Bezuge zu der Praposition wegen gesammelt. In diesen Bewertungen wurden - wenn uberhaupt - die Varianten mit von und mit Dativ stigmatisiert. In der Geschichte der metasprachlichen Aussagen uber wegen ist der Ausspruch von Adelung (1781) "Es mit dem Dativ zu verbinden, wegen seinem Fleise, ist im Hochdeutschen fehlerhaft." sozusagen als Wasserscheide zu verstehen. Die ungewohnliche Veranderung, dass die Variante wegen + Dativ, die im 18. Jahrhundert stetig zugenommen hatte, nach der Jahrhundertschwelle 1800 plotzlich abzunehmen begann, konnte sich auf das (indirekte) Einwirken des Grammatikers Adelung durch den Schulunterricht im 19. Jahrhundert zuruckfuhren lassen. Man kann in diesem Zusammenhang vom soziolinguistischen Sprachbewusstsein fur den Sprachwandel sprechen.}, pages = {95--134}, title = {前置詞wegen の格支配の変遷 : 言語変化に関わる言語意識をめぐって}, year = {2015}, yomi = {サトウ, メグミ} }