@article{oai:glim-re.repo.nii.ac.jp:00003154, author = {渋谷, 哲也 and Shibutani, Tetsuya}, issue = {18}, journal = {学習院大学ドイツ文学会研究論集, Germanistische Beiträge der Gakushuin Universität}, month = {Mar}, note = {application/pdf, Unter den Repräsentanten des jungen deutschen Films ist das Filmemacher-Paar Jean-Marie Straub und Daniel Huillet besonders bekannt für ihre radikale Filmästhetik.Aber interessanterweise ist fast kein Film von ihnen aus originalem Stoff entwickelt,sondern sie stützen sich immer auf die existierenden Texte, die verschiedene Sorten wie Romane, Theaterstücke, Opern, Briefe, Essays und Musikstücke behandeln. Aber ihre Art und Weise der filmischen Adaption hebt sich wegen der drastischen Reduzierung auf das Wesentliche und der minimalistischen Schauspielführung von der "normalen" Literaturverfilmung radikal ab. Nichtsdestoweniger ist ihr eine gewisse Originaltreue zuzuweisen, weil die Handlungszeit, der -ort und der -ablauf zum größten Teil von der Vorlage abgeleitet ist und der Text der Rollen vom Originaltext wörtlich herausgenommen, genauer zitiert, ist. Da kommt eine einschlägige Frage vor: In welcher Hinsicht behauptet der literalische Text im Film von Straub/Huillet seinen besonderen Stellenwert. Die Verwendung der Originaltexte hängt davon ab, ob der Text nach Ansicht der Filmemacher einen starken Ausdruck hat und auf die Leinwand zu überführen ist. Ihre ersten zwei Filme basieren auf den literarischen Werken von Heinrich Böll, wobei nur die essentiellen Sätze aus dem jeweiligen Text herausgenommen sind und der Handlungsablauf kaum nachvollziehbar ist. Die Filme haben bei zeitgenössischen Kritiken kaum Ressonanz gefunden, aber im Laufe ihres Filmeschaffens hat sich herausgestellt, dass ihre filmische Intention eindeutige Ziele hat: gegen die cinematographischen Codes zu arbeiten und anhand eines vorformulierten Texts die Vielschichtigkeit der Welt offen zu legen. D.h., der Originaltext ist ein Ansatzpunkt, der als solches mit den anderen Elementen wie Bildern und Tönen verbunden wird, und aus all diesen Elementen wird eine subtile Struktur gebildet. Da wird der scheinhaftige Realitätseindruck kategorisch abgelehnt. Bei der "Chronik der Anna Magdalena Bach" wird diese Machart noch weiter getrieben,so dass das Spielen der Bachschen Partitur das Hauptanliegen des Films darstellt, und zugleich mit diesem Musizieren werden die dramatischen Begebenheiten der Bachschen Familie dramaturgisch verbunden. Es wäre sinnvoll, die eigentümliche Sprechweise der Rollen mit der musikalischen Ausübung zu vergleichen. Wie ein Gedicht in Versen intoniert wird, wird auch ein Prosatext mit rhythmischer Akzentuierung wie Verse stilisiert. Das macht den Zuschauern stets bewusst, dass die Sprache nicht aus dem Inneren der Figur kommt, sondern dass sie eine soziale und geschichtliche Konstruktion, die jeweils vom Menschen herbeizitiert wird, ist. Die radikale Stilisierung von Straub/Huillet hat nicht nur innerhalb der Filmästhetik ihren kritischen Sinn. Sie ist vielmehr eine Darstellung der neuen Sichtweise auf die Geschichte und die Gesellschaft selbst.}, pages = {1--26}, title = {ストローブ=ユイレにおける脚色映画のラディカルなスタイル}, year = {2014}, yomi = {シブタニ, テツヤ} }