@article{oai:glim-re.repo.nii.ac.jp:00003146, author = {芹澤, 円 and Serizawa, Madoka}, issue = {16}, journal = {学習院大学ドイツ文学会研究論集, Germanistische Beiträge der Gakushuin Universität}, month = {Mar}, note = {application/pdf, Koch/Oesterreicher haben 1985 zum ersten Mal darauf hingewiesen,dass zwischen "medialer" und "konzeptioneller" Mündlichkeit und Schriftlichkeit zu unterscheiden ist. Die beiden Forscher haben ein Modell entwickelt,mit dem man den Grad der Mündlichkeit in verschiedenen Äußerungsformen miteinander vergleichen kann,indem sie an einer Koordinatenachse den Text eines phonischen und graphischen Mediums platziert haben. Damit wurde das Verständnis widerlegt,dass einerseits die gesprochene Sprache einfach mündlich sei und andererseits die geschriebene Sprache schriftlich. In ihrem Modell verwenden Koch/Oersterreicher weiter die Ausdrücke 'Sprache der Nähe' und 'Sprache der Distanz'. Wenn ein Sprecher mental in naher Beziehung zu einem Hörer steht,wird seine Sprache konzeptionell mündlicher,weshalb Koch/Oesterreicher die 'Sprache der Nähe' für mündlich halten,während die Sprache konzeptionell schriftlicher wird,wenn ein Sprecher mental einem Hörer ferner steht; daher wird die schriftliche Sprache mit der 'Sprache der Distanz' gleichgesetzt. Auf diesem Modell aufbauend,haben Ágel/Hennig(2006) ein entwickeltes Modell für eine Sprachlichkeit der Nähe vorgeschlagen. Sie haben versucht,in Texten einen bestimmten Wert dieser Sprachlichkeit der Nähe zu errechnen,indem sie,wie Koch/Oesterreicher,den Wert an einer Koordinatenachse positioniert und so die Nähesprachlichkeit verschiedener Äußerungen miteinander verglichen haben. Zur Analyse der Mündlichkeit von Flugblättern und Flugschriften im 16. Jahrhundert wird in der vorliegenden Arbeit das Modell von Ágel/Hennig(2006) angewandt. In der Forschung wird immer wieder auf die hohe Mündlichkeit hingewiesen,die in den Flugblättern und Flugschriften zu finden sei,denn beide Texte seien von der Art der gesprochenen Sprache; so sind beispielsweise nach Meuche(1976) die Texte der Flugblätter kurz und konkret; auch sind nach Schwitalla(1999) in Texten der Flugschriften häufig Anrufe und Anrede zu finden. In diesem Aufsatz soll untersucht werden,ob die Texte der Flugblätter und Flugschriften eine hohe Mündlichkeit hatte und in welcher Weise diese Textsorte bzw. ihre Intention durch Mündlichkeit beeinflusst wurde. Zunächst soll das Modell der Nähesprachlichkeit von Ágel/Hennig(2006) genauer beschrieben werden. Sie messen den Wert der Sprachlichkeit der Nähe auf der Mikro- und Makroebene. Auf der Mikroebene zäh1t man einzelne,in einem Text vorkommende Elemente der Nähesprachlichkeit auf. Beispielweise werden O Gott als Emotionsausdruck und du als Temporaldeixis betrachtet,weshalb diese Ausdrücke einen höheren Wert der Nähesprachlichkeit anzeigen. Schließlich dividiert man diese Elemente durch die Anzahl der Wörter des Textes und rechnet das Ergebnis in Prozentzahlen um. Je höher dieser Wert ist,desto höher ist auch die Nähesprachlichkeit in dem betreffenden Text. Danach kläre ich die Makroebene. Wichtig ist auf dieser Ebene der Unterschied zwischen dem Elementar-Satz,der das Paar Subjekt und Verb enthält,und dem Nicht-Satz. Somit wird hier eine genauere Differenzierung geleistet. Der Durchschnitt der Werte der Mikro- und Makroebene benennt schließlich die Nähesprachlichkeit eines Texts. Mit Hilfe dieses Modells werden in diesem Aufsatz die drei genannten Objekte analysiert,so dass das religiöse Flugblatt 56.74%,das Berichtsflugblatt 36.65% und die religiöse Flugschrift 20.00% Nähesprachlichkeit ergaben. Dabei ist allerdings zu beachten,dass es hierbei um Texte aus dem 16. Jahrhundert geht. Damals gab es keine verbindlichen Sprachnormen,sondern es existierten unterschiedliche Sprachvarianten. So könnten z.B. im 16. Jahrhundert als nicht besonders mündlich angesehene sprachliche Phänomene möglicherweise in dem Model von Ágel/Hennig als nähesprachliche Elemente betrachtet werden. Als ein sprachliches Phänomen im 16. Jahrhundert wird die Apokope genannt. In der Messmethode von Ágel/Hennig wird die Apokope als ein auf der Mikroebene auftauchendes nähesprachliches Element angesehen. Die Apokope war aber bis zur ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein durchaus übliches,in allen Texten häufig auftretendes Phänomen. Aus diesem Grund soll die im 16. Jahrhundert verbreitete Apokope im Text nicht als nähesprachliches Element angesehen werden. Ebenfalls schließe ich einige andere Elemente aus. Eine erneute Messung führte zu dem Ergebnis,dass der Nähesprachlichkeits-Wert für das religiöse Flugblatt 55.68%,für das Berichtsflugblatt 35.68% und für die religiöse Flugschrift 16.84% betrug. Diese zweite Messung bestätigt den höchsten Grad von Mündlichkeit in dem religiösen Flugblatt,das für ein breiteres Publikum geschrieben wurde. Dies kann in Hinsicht auf diese Textsorte auf eine Abhängigkeit von Mündlichkeit hinweisen. Das Ergebnis der Rangordnung wird aber nicht immer vollständig bestätigt,weshalb weitere Daten erhoben werden sollen.}, pages = {105--130}, title = {16世紀の印刷ビラ・小冊子の話しことば性格 : テクストの種類と意図との関連において}, year = {2012}, yomi = {セリザワ, マドカ} }